Die Beinamputation

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Hallo!! Mein Name ist Daisy und ich bin ein ganz besonderes Chinchilla, denn ich habe nur noch ein Hinterbeinchen

 

 

Bei meinen täglichen Auslauf (28.02.2000)  bin ich wie immer unter die Couch gekrochen. Petra machte sich auch keine großen Sorgen darüber, da es ja nicht das erste Mal war. Als ich wieder in den Käfig sollte, aber nicht unter der Couch her kam, zog Petra einfach die Couch aus (es war eine Schlafcouch). Nur leider klemmte sie mir dabei mein linkes Hinterbeinchen unter einer Rolle ein. Dabei brach es voll durch :0( Als ich dann hervor kam merkte sie sofort das da etwas nicht stimmte, denn da war so ein merkwürdiges Klackern beim laufen.  Sie fing mich ein und da sah sie was passiert ist, mein Beinchen wurde nur noch von ein wenig Haut zusammengehalten, der Knochen war völlig zerstört.  Sie rief meinen TA an und fuhr sofort mit mir dorthin (ca.22:00). Ich bekam erst mal ein schmerzstillendes Mittel und dann wurde mir der Fuß geschient, denn erst am nächsten Tag sollte der Doc entscheiden ob man mein Beinchen noch retten konnte. Der Arzt entschied sich mein ganzes Beinchen bis zum Hüftgelenk zu amputieren. Warum bis zum Hüftgelenk fragte ich mich zuerst, aber er meinte das der Heilungsprozess dann schneller wäre und es weniger zu Infektionen kommen würde. Am Nachmittag konnte ich dann wieder nach Hause. Dort machte Petra mir erst mal die Heizung ganz an und legte mir ein Handtuch in den Käfig, da ich ja kein Streu haben durfte und ich nicht auf dem blanken Holz mit meiner Narbe liegen sollte. Etwas zu fressen, trinken und Heu hatte ich in meinem Käfig und nach einem Tag bekam ich auch noch meinen Freund Pascha hinzu, damit er mich noch ein wenig wärmen konnte. Keine Sorge, Pascha ist ein Kastrat, also kann da nichts mehr geschehen:0) Drei mal am Tag bekam ich Bird Bene Bac zur Darmanregung und einmal am Tag bekam ich Baytril (ein Antibiotika). Drei Tag nach der OP hatte ich meine erste Nachuntersuchung, der Arzt entfernte den Verband und meinte das die Narbe schon gut verheilt sei, aber Petra war schon ein wenig entsetzt, denn die Narbe war etwa 8 cm lang und bei einem Chinchilla sind 8 cm schon unheimlich viel. Nun bekam ich einmal am Tag eine spezielle Wundsalbe. Da ich jetzt keinen Verband mehr auf der Wunde hatte, nagte ich mir abends einen Faden ab. Die Wunde ging aber nicht auf, deshalb fuhr Petra nicht mehr mit mir zum Doc, denn sie meinte ich hätte schon genug Strapazen hinter mir. Nur mit dem Fressen hatte ich es nicht so, irgendwie schmeckte mir  gar nichts mehr. Fünf Tage nach der OP fraß ich zum Erstenmal wieder eine 1/2 Rosine, mensch war die Petra da aus dem Häuschen. Einen Tag später bekam ich zum letzten mal das Antibiotika und von da an ging es nur noch bergauf. Heute, über 1 Jahr nach dem Unfall sieht man es mir eigentlich gar nicht mehr an, ich springe immer noch genauso wie die Vierbeiner und laufen kann ich auch genauso schnell. Ich bin froh das meine Besitzerin sich für diese OP entschieden hat und mir somit mein weiteres Leben ermöglichte. Natürlich war diese OP nicht ganz billig, aber ich glaube wenn ein Chinchilla Dich mit seinen großen Augen anschaut, und man es beim Auslauf beobachten darf, dann ist man überglücklich. Und dieses Glück kann man nicht mit Geld bezahlen, oder :0)

Dieser Text wurde von Petra L. geschrieben

 

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